Andacht - CVJM Adlerbrücke
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Andacht
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Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger.

Johannes 8,31

Dran bleiben

Mehr als ein Dutzendmal taucht im Johannesevangelium das Wort bleiben auf. Häufig geht es dabei um die Beziehung zwischen Jesus und seinen Jüngern. Jesus stellt klar: Es geht dabei nicht um eine kurzfristige Episode, die irgendwann ein-mal Geschichte ist und der Vergangen-heit angehört. Es geht um eine Verbunden-heit, die auch in Krisen und selbst im Tod Bestand hat. Dass die Jünger dauerhaft an Jesus dran bleiben, ist aber keineswegs selbstverständlich. So kann Jesus sie in einer kritischen Situation vor die Frage stellen: Wollt ihr auch weggehen? (Johannes 6,67). Während Petrus in dieser Situation verständnislos mit der Gegenfrage antwortet: Herr, wohin sollen wir gehen? (Vers 68) wird er sich einige Zeit später feige verdrücken, als sie Jesus gefangen nehmen und zur Verurteilung vor den Hohen Rat und vor Pilatus schleppen.

Es wird also immer wieder einmal in unserem Leben Situationen geben, wo wir vor der Frage stehen: Will ich bei Jesus bleiben – oder lasse ich den Glauben fahren und bewältige mein Leben auf andere Weise? Es bekümmert mich tief, wenn ich erleben muss, dass Menschen, die einmal einen bewussten Anfang im Glauben an Jesus gemacht hatten, dies später als „fromme Episode“ oder „naiven Kinderglauben“ abtun. Ich kann nur hoffen und dafür beten, dass Jesus sie trotzdem nicht los lässt, hinter ihnen herläuft und sie irgendwann einmal doch wieder die Kurve zum Glauben kriegen und dann an Jesus dran bleiben.

Damit wir auch in Krisen bei Jesus bleiben, brauchen wir das Vertraut- und Verwurzeltwerden in seinem Wort. Dass selbst unter Christen oft eine erschreckende Oberflächlichkeit und Unsicherheit in grundlegenden Fragen des Glaubens herrscht, hat seine Ursache oft darin, dass uns die Bibel fremd geworden ist. Wer sich mit dem täglichen Losungswort – Johannes Busch: „Das ist wie ein Schluck aus der Flasche! Erfrischend, aber nicht sättigend!“ – und der sonntäglichen Predigt begnügt, darf sich nicht wundern, wenn er an geistlicher Unterer-nährung leidet. Wir werden die Stürme des Lebens als Christen nur bestehen können, wenn wir dem Wort Gottes die Chance geben, im Glauben fest und stark zu werden.

Aus: Klaus Jürgen Diehl, Zwischenmahlzeit,

366 Vitamine für die Seele, S. 119