Andacht - CVJM Adlerbrücke
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Andacht

 

Seid Täter des Wortes und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst. Jakobus 1, 22

 

Ist das Evangelium?

Martin Luther hatte mit dem Jakobusbrief zu kämpfen. So viel Betonung auf die Taten – das war für Luther echt mühsam. Denn sein Thema war die Rechtfertigung vor Gott allein aus dem Glauben. Er hat den Jakobusbrief nicht aus der Bibel verbannt. Aber er hat ihn deutlich nach hinten sortiert.

Kurz gesagt: Für Luther sollte nichts Gottes Gnade klein machen, erst recht nicht unsere menschlichen Taten. Für Jakobus war etwas anderes besonders wichtig: Der Glaube sollte nicht bloß Kopfsache bleiben, nicht nur Lippenbekenntnis. Wenn der Glaube an Gott wirklich das Leben durchzieht, dann muss er sich folglich auch in den Taten zeigen. Und wo das nicht geschieht, da darf man schon mal prüfen, ob der Glaube noch lebendig ist…

Mich selbst ehrlich ansehen

Bei aller kantigen Formulierung im Jakobusbrief höre ich auch ein seelsorgerliches Werben um die Christen: Macht Euch selbst nichts vor – am Ende bringt Euch das doch nichts. Wenn Gott Raum in Eurem Leben bekommen soll, dass lasst ihn nicht nur in Kopf & Herz, sondern auch in Hand & Fuß lebendig werden. Geht los, packt an, gestaltet die Welt – oder zumindest die Welt von einigen Menschen nach dem Vorbild Jesu.

Das entspricht unserer Haltung im CVJM. Wir schauen, was wir tun können. Und wir sind beauftragt, als Menschen und als Gemeinschaft immer wieder zu schauen, wie unser Hören und unser Tun in einem guten Gleichgewicht stehen. Ich selbst brauch vielleicht manchmal den anderen Apell: Christian, sei Hörer des Wortes und nicht Täter alleine; sonst betrügst du dich selbst.

Lebens-, Glaubens- und Dienst-Gemeinschaft

In der CVJM Gemeinschaft teilen wir die Fülle des Lebens. Es ist kaum möglich, voreinander „Theater zu spielen“. Wir sind also authentisch im Umgang miteinander. Was uns z.B. in der Andacht begegnet (etwa Montagabend), soll sich auch über die Woche zeigen. Darin liegt ein großer Schatz, der Jakobus sicher gefallen hätte: Glauben und Handeln, Worte und Taten gehen Hand in Hand.

Diesen Aspekt liebe ich an der CVJM-Arbeit mit Kindern und Jugendlichen: Auf Freizeiten und bei Wochenend-Aktionen sind wir für sie komplett sichtbar. Und wenn unser Leben etwas von der Wirksamkeit Gottes widerspiegelt, ist unsere Einladung zum Glauben umso glaubwürdiger.

Christian Herbold